Microsoft hat in den letzten Jahren mit Office 365, jetzt bekannt als Microsoft 365, ein digitales Framework entwickelt, das die Möglichkeiten der digitalen Kollaboration revolutioniert hat. Dank einer Vielzahl von aufeinander abgestimmten Applikationen lässt es andere Lösungen im Schatten stehen. Doch wie können Kommunen von diesem leistungsstarken Paket profitieren? Welche Datenschutzaspekte sind zu beachten?

In diesem Blogartikel wollen wir diese Fragen klären und das Potential von Microsoft 365 für Kommunen beleuchten.

Welche Themen hat die Transformation einer Kommune?

Eine Organisation ist ein komplexes System mit zahlreichen Subsystemen bis hin zu jedem Mitarbeitenden, der für sich ein eigenes System darstellt. Eine erfolgreiche Transformation kann nur gelingen, wenn all diese Systeme und deren Zusammenspiel berücksichtigt werden. Bei der Entwicklung einer Organisation müssen daher verschiedene Faktoren zusammen betrachtet werden:

Ein ideales Work OS sollte Lösungen für jedes dieser Themenfelder bieten. Microsoft 365 als solches Work OS bietet mittlerweile Lösungen für alle wichtigen Aspekte der Zusammenarbeit.

Ein optimales Work OS (Working Operating System) sollte Lösungen für jedes angesprochene Themenfeld bereitstellen. Oftmals kann eine einzige Software nicht alle Anforderungen erfüllen, was den Einsatz mehrerer digitaler Lösungen notwendig macht. Die Herausforderung liegt dabei in der reibungslosen Integration dieser Tools, um den Datenaustausch zu ermöglichen. Eine All-in-one-Lösung ist daher trotz möglicher Funktionseinschränkungen bei einzelnen Teilbereichen die erste Wahl, um digitale Bruchstellen zu vermeiden.

Microsoft 365 etabliert sich als ein führendes Work OS, das umfassende Lösungen für alle wichtigen Aspekte der Zusammenarbeit bereitstellt. Diese interne Lösung wird durch zahlreiche Drittanbieter erweitert, deren Tools nahtlos in das Microsoft 365-Framework integriert werden können.

 

Microsoft 365 Suite – die wichtigsten Module

Microsoft 365 hat sich zu einem vollständigen Work OS entwickelt, das eine Vielzahl von internen Lösungen bietet und das Angebot für Organisationen erweitert. Hier sind die wichtigsten Dienste und Produkte, die Microsoft 365 zu einem essentiellen Arbeitswerkzeug machen.

Persönliche Tools:

Office Tools:

Prozessmanagement:

Dateifreigabe:

Kommunikation und Projektmanagement:

Employer Experience Plattform:

Da bei Transformationen alle Themen und Aufgaben ineinandergreifen und miteinander verbunden sind, ist die nahtlose Integration aller Einzellösungen das wichtigste Kriterium. Microsoft 365 ist der einzige Anbieter, der für alle wichtigen Themenfelder professionelle Lösungen in einem Paket anbietet. Dabei sind die Lizenzpreise attraktiv und können individuell pro Benutzer festgelegt werden. Das spart Kosten und sichert Skalierbarkeit.

Datenschutz - der aktuelle Stand

Die EU- und Deutschland-spezifischen Datenschutzbestimmungen stellen strenge Anforderungen, die die Implementierung von Microsoft 365 in Behörden komplizieren können. Im Herbst letzten Jahres hat die Datenschutzkonferenz (DSK) trotz diverser Verbesserungen von Microsoft 365 für Behörden aufgrund von Datenschutzbedenken Bedenken geäußert. Microsoft reagierte auf diese Entscheidung mit scharfer Kritik und argumentierte, dass die DSK den Datenschutz von der Realität abkoppelt. Jeder, der bereits mit der DSGVO zu tun hatte, versteht, dass trotz ihrer Bedeutung und Relevanz oft der Eindruck entsteht, dass mit dem Datenschutzargument in Deutschland viele digitale Lösungen und Fortschritte blockiert werden. Eine Verhältnismäßigkeit wird hier selten in Betracht gezogen.

Trotzdem haben viele Kommunen ihre eigene Einschätzung getroffen und setzen Microsoft 365 in ihren Strukturen ein. Die administrativen Optionen der Software ermöglichen sehr spezifische Einstellungen hinsichtlich der Informations- und Datenverarbeitung sowie der Benutzerrechte. Microsoft hat auf die Kritik reagiert und insbesondere die Frage der EU-Datengrenze ab dem 1. Januar 2023 angegangen.

Um den Anforderungen der DSGVO gerecht zu werden, können Einstellungen vorgenommen werden, die den Datenschutz verbessern. Dazu gehören die Aktivierung der EU-Boundary, Deaktivierung von Optimierungsinformationen und eingeschränkte mobile Nutzung.

In Deutschland nutzen bereits Ministerien und andere öffentliche Einrichtungen Microsoft 365. Die erstellten Datenschutz-Folgenabschätzungen (DSFA) zeigen, dass das individuelle Risiko in allen relevanten Bereichen als gering oder sehr gering eingestuft wird.

 

Kollaboration, New Work und Remotearbeit

Microsoft 365 bietet für Kommunen eine umfassende Lösung für zahlreiche digitale und organisatorische Herausforderungen und ermöglicht effiziente digitale Zusammenarbeit. Durch das Vermeiden externer Tools und einem flexiblen Lizenzmodell, das sich an die spezifischen Anforderungen der Mitarbeiter anpasst, bietet Microsoft 365 eine optimale Plattform für den digitalen Arbeitsalltag.

Besonders Microsoft Teams hat sich als führendes Werkzeug für die Teamarbeit etabliert. Mit seiner benutzerfreundlichen und intuitiven Oberfläche bietet Teams den Anwendern einen unkomplizierten Einstieg in die digitale Zusammenarbeit. Features wie Chats, Videocalls und zahlreiche integrierte Apps optimieren und beschleunigen die Zusammenarbeit. Durch die Verwendung von Teams kann die Anzahl der internen E-Mails drastisch reduziert werden, was die Effizienz der Teams erheblich steigert.

Darüber hinaus erweitert die neue Employeer Experience Plattform Viva von Microsoft 365 das Angebot um hervorragende Lösungen für Lern- und Wissensmanagement sowie Mitarbeiterengagement.

Im Hinblick auf das Preis-Leistungs-Verhältnis ist Microsoft 365 einzigartig. Mit der Bereitstellung der bekannten Office Programme, sowohl online als auch als Desktop Client Lösungen, stellt Microsoft 365 für 95% aller Organisationen einen unverzichtbaren Bestandteil ihrer Softwareausstattung dar, die durch regelmäßige Updates stets auf dem neuesten Stand gehalten wird.

Arbeiten mit einem Work OS ist ein Kulturwandel

Ein Work OS fungiert als das Betriebssystem einer Organisation und bietet zahlreiche Möglichkeiten, die gleichzeitig Fluch und Segen sein können. Für eine erfolgreiche Implementierung ist ein strukturierter Prozess erforderlich, der vom Anforderungsmanagement über die Benutzerverwaltung bis hin zu klaren Kollaborationsregeln reicht. Es ist zwingend notwendig, umfassende Schulungen für alle Mitarbeiter durchzuführen, um sicherzustellen, dass sie effizient mit den relevanten Lösungen arbeiten können.

Häufig kann die Einführung eines Work OS ohne klare Richtlinien zu digitalem Chaos führen, da die Vielzahl der Optionen schnell zu einer Art digitalem Spielparadies werden. Daher ist es wichtig, einen geplanten Rollout mit ständigem Monitoring, Überprüfung und Anpassung der Regeln durchzuführen. Es ist zu beachten, dass das Erlernen neuer Software eine kognitive Herausforderung darstellt und jedes Anzeichen von Chaos in der Nutzung des Work OS zu Frustration führen und die Bereitschaft zum Lernen mindern kann. Das Prinzip "Weniger ist mehr" ist hier zu Beginn von Vorteil. Je mehr Mitarbeiter mit dem Work OS vertraut sind, desto einfacher wird es, Neues auszuprobieren und gemeinsam zu testen.

Digitale Kollaboration  steigert die Transparenz und beschleunigt Prozesse erheblich. Dies führt zu komplexen digitalen Umgebungen, die zwar intern verständlich und übersichtlich dargestellt sind, aber insgesamt schnell überwältigend wirken können. Es gilt, regelmäßig zu üben und zu bedenken, dass die Implementierung eines Work OS die Art und Weise der Zusammenarbeit verändert und diese Veränderung Zeit benötigt. Das 'Was', 'Wann' und 'Wie schnell' sind entscheidende Faktoren für eine erfolgreiche Implementierung eines Work OS.

Microsoft 365 kommunal als Extension oder Core Lösung

Die IT-Architektur in Kommunen ist maßgeblich von Lösungen geprägt, die für den Umgang und die Verwaltung von Bürgerdaten und Standards unerlässlich sind. Dies umfasst auch eine Vielzahl von Fachanwendungen für die jeweiligen Dezernate und Fachbereiche.

Um den individuellen Bedürfnissen jeder Kommune gerecht zu werden, bieten wir zwei verschiedene Microsoft 365 Konfigurationen speziell für kommunale Anwendungen an.

Microsoft 365 Kommunal – Extension 

In diesem Setup wird Microsoft 365 als zusätzliches, paralleles System in der bestehenden IT-Architektur einer Kommune integriert. Es erfolgt eine strikte Trennung zwischen Bürgerdaten und internen Daten. Die bereits etablierte IT-Infrastruktur, die auf einem Active Directory Domänen Windows System beruht, bleibt durch die Einführung von Microsoft 365 Kommunal-Erweiterung unbeeinträchtigt. Das gesamte Work OS bildet einen neuen, zusätzlichen Layer für digitale Zusammenarbeit. Es besteht eine einseitig geöffnete Datenschranke, wodurch Microsoft 365-Dokumente in das interne Dokumentenmanagement-System der Verwaltung überführt werden können. Dieses Setup ermöglicht eine schnelle und unkomplizierte Implementierung, die insbesondere für Transformationsteams sehr geeignet ist. Anfangs ist die Zahl der Nutzer stark begrenzt und wird dann, je nach Bedarf, schrittweise auf die gesamte Organisation ausgeweitet. Ein vollständiger Wechsel auf das Setup "Kommunal - Core" ist jederzeit möglich.

Microsoft 365 Kommunal – Core 

In diesem Setup wird Microsoft 365 als primäres System in der IT-Architektur einer Kommune integriert. Die Informationen aus dem Active Directory werden für Login und Profildaten in Microsoft 365 verwendet. Offizielle E-Mail-Adressen werden in Outlook genutzt und alle Office-Lösungen sind sowohl online als auch als Desktop-Anwendungen verfügbar. Die Zusammenarbeit und Schnittstellen mit anderen Teilen der kommunalen IT-Infrastruktur müssen unter Berücksichtigung datenschutzrechtlicher Aspekte geprüft werden.

Dieser Rollout muss sorgfältig geplant und auf die gesamte Organisation ausgedehnt werden. Da die bisherigen Laufwerke nach der Umstellung des Active Directory Systems nicht mehr zugänglich sind, müssen alle Daten vor der Umstellung gesichert und nach der Implementierung in die neue Datenstruktur migriert werden.

Fazit:

Microsoft 365 präsentiert für Kommunen ein beachtliches Work OS, das sämtliche Tools für eine effektive digitale Zusammenarbeit integriert. Die umfassende Einbindung aller Lösungen in ein einheitliches Framework minimiert den Schulungsaufwand und vermeidet digitale Bruchstellen.

Schon das Erlangen grundlegender Kompetenzen ermöglicht den Mitarbeitenden, die tägliche Zusammenarbeit wesentlich zu vereinfachen und zu beschleunigen. Die Verwaltung von Weiterbildung, Transformationen oder digitalen Projekten wird erheblich vereinfacht, was zur Zufriedenheit der Mitarbeitenden beiträgt – ein entscheidender Aspekt für die erfolgreiche Weiterentwicklung von Organisationen. Microsoft bietet spezielle Lizenzpläne für Kommunen an, die sowohl von landesweiten Partnern vertrieben werden, als auch von regionalen IT-Dienstleistern.

Links:

Datenschutz Einschätzung Kanzlei Reusch

Microsoft Dokument zur EU Datengrenze

Link zum unserem Angebot "Microsoft 365 kommunal"

Das Unternehmen Microsoft hat in den letzten Jahren mit Office365 ein digitales Framework entwickelt, das ohne Übertreibung alle anderen vergleichbaren Lösungen blass aussehen lässt.
Die Leistungsfähigkeit dieser Lösung ist aufgrund der zahlreichen Applikationen, die alle aufeinander abgestimmt sind, einzigartig und konkurrenzlos.

Datenschutz - wichtig, aber kein Selbstzweck

Die Datenschutzbestimmungen in der EU und in Deutschland sehen sehr strenge Regelungen vor, die den Einsatz von Microsoft365 in Behörden erschwert. So kam die DSK im Herbst letzten Jahres zu der Schlussfolgerung, dass trotz zahlreicher Nachbesserungen Microsoft 365 für Behörden aus Gründen der Datenschutzregelungen nicht empfohlen werden kann. Microsoft übte harsche Kritik an der Entscheidung und formulierte den Vorwurf, dass die DSK den Datenschutz zum Selbstzweck verfremdet und die Bedenken an der Realität des Datenschutzes vorbei gehe. Wer schon mal mit dem Thema DSGVO konfrontiert wurde, weiß, dass hier trotz aller Bedeutung und Relevanz oftmals der Eindruck entsteht, das mit dem Argument Datenschutz in Deutschland viele digitale Lösungen und Fortschritt in Grund und Boden gestampft werden. Eine Verhältnismäßigkeit wird hier selten ins Kalkül gezogen. Das ist auch ein Grund, warum viele Kommunen hier ihre eigene Einschätzung vornehmen und Microsoft 365 in ihrer Kommune einsetzen. Die administrativen Optionen der Software ermöglichen hier sehr dezidierte Einstellungen bzgl. der Informations- und Datenverarbeitungen genauso wie hinsichtlich der Benutzerrechte.
Microsoft hat trotz der Kritik auf inhaltliche Aspekte reagiert. Insbesondere der Aspekt der EU-Datengrenze wurde ab dem 01.01.2023 in Angriff genommen.

Kollaboration, New Work und Remotearbeit

Der Einsatz von Microsoft 365 löst für Kommunen sehr viele digitale und organisatorische Herausforderungen und ermöglicht digitale Kollaboration in allen Aspekten der digitalen Zusammenarbeit ohne externe Tools einsetzen zu müssen. Das flexible Lizenzmodell ermöglicht darüber hinaus die Lizenzen der Mitarbeiter dezidiert an die tatsächlichen Anforderungen im Arbeitsalltag anzupassen.

Allem voran Microsoft Teams hat sich zu Recht zu einem Quasi-Standard für die Zusammenarbeit von Teams entwickelt. Die Benutzeroberfläche und Funktionsweise der Software ist sowohl einfach und intuitiv verständlich und bietet den Nutzern einen niedrigschwelligen Einstieg in die Welt der digitalen Zusammenarbeit mit Chats, Videocalls und zahlreichen Apps, die die Zusammenarbeit vereinfachen und beschleunigen. Durch den Einsatz von Teams kann die Anzahl der internen E-Mails sehr stark reduziert werden, was die Performance der Teams erheblich steigert.

Microsoft 365 ist in erster Linie ein Change-, kein IT Projekt.

Die Einführung von Microsoft 365 ist kein reines IT-Projekt. Es ist vielmehr ein Change-Projekt, dass bei richtiger Handhabung die Arbeitsweisen komplett verändert. Das betrifft zum einen die Datenablage-, und Verwaltung aber vielmehr die prinzipielle Art und Weise, wie Menschen gemeinsam an Projekten arbeiten und die Zusammenarbeit organisieren. Nahezu alle zentralen Aspekte moderner digitaler Arbeit können durch Microsoft 365 integriert werden. Das betrifft nicht nur die Arbeit mit den bekannten Office Programmen, sondern geht über Applikationen wie Teams und Planner für Projektarbeit bis hin zu interner Schulung und der Organisation von Transformationsprozessen mit der Applikation Viva.

Die Liste der Vorteile für den Einsatz von Microsoft 365 ist nahezu endlos. Ein Grund mehr für Kommunen hier sorgfältig zu prüfen, ob und unter welchen Bedingungen der Einsatz in der Kommune sinnvoll ist.

Links zum Thema

Website Microsoft - EU Datengrenze
EU-Datengrenze - Artikel von Microsoft
Artikel bei Heise
Stellungnahme des Landes Rheinland Pfalz
Kanzlei Reusch - Stellungnahme EU Datengrenze

Fazit:

Wir können als Berater keine eindeutige Handlungsempfehlung abgegeben hinsichtlich der Bewertung der Datenschutzvorgaben. Aber wir können versichern, dass Microsoft 365 nahezu in allen relevanten Bereichen der digitalen Zusammenarbeit ausgezeichnete Lösungen bietet, die die Performance und Effizienz einer Kommune um ein vielfaches steigert.
Aufgrund unserer Erfahrung bieten wir Kommunen ein speziell auf die Anforderungen einer Kommune angepasstes Dienstleistungspaket: M365 kommunal.
Dieses Paket basiert auf den IT-Architekturen kommunaler Verwaltungen, den Sicherheitsaspekten einer kommunalen IT und den Anforderungen innerhalb der täglichen Arbeitsabläufe innerhalb einer Kommune. Unser ganzheitlicher Ansatz verbindet digitale Technologie mit einem effizienten Implementierungskonzept, das das Lernen und Anwenden von Microsoft 365 in kürzester Zeit ermöglicht.

Hier gehts zur Anfrage für unsere Leistung "Microsoft 365 kommunal".

Agilität ist ein Begriff, der in der Geschäftswelt schon lange bekannt ist. Aber auch in Kommunen wird er immer wichtiger. Insbesondere in Zeiten des Wandels, wie wir sie aktuell erleben, ist es für Städte und Gemeinden unerlässlich, schnell auf Veränderungen reagieren zu können. Doch wie funktioniert das in der Praxis?

Agilität verbessert die Kommunikation

Nahezu jeder Prozess innerhalb einer Organisation ist verbunden mit Kommunikation. Ob man jemand über einen Status informiert, einen Aspekt abstimmen möchte, eine Freigabe benötigt oder um eine Meinung bittet. In vielen Organisationen werden all diese unterschiedlichen Kommunikationsaspekte immer noch mit einem einzigen Medium verarbeitet: E-Mail.
Daher besteht ein erster Schritt darin, die Kommunikation innerhalb der Verwaltung zu verbessern. Es ist wichtig, dass die verschiedenen Abteilungen und Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter miteinander vernetzt sind und regelmäßig miteinander im Austausch stehen. Dazu sind mehrere Formate und Formen möglich. Neben den digitalen Möglichkeiten kommt in der Agilität dem persönlichen Gespräch eine ganz Bedeutung bei. Denn keine Kommunikationsform ist in Sachen Informationsvermittlung so effektiv wie das Gespräch. Mit der Etablierung verschiedenere Formate, unter anderem den Rewiews, können Probleme frühzeitig erkannt und gemeinsam gelöst werden.

Agilität integriert interessierte Parteien

Die interessierten Parteien, sprich die Stakeholder, sind elementar wichtige Bestandteile einer funktionierenden Kommune. Es gibt interne und externe Stakeholder. Die wichtigsten externen Stakeholder sind Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen sowie soziale Träger und Vereine. Diese Parteien in die Kommunikation zu integrieren, einen regelmässigen Austausch und Feedback zu organisieren, bringt einer Kommune viele und unmittelbare Informationen, um die eigene Leistungsfähigkeit zu steigern und den Nutzen der Arbeit zu verbessern.

Agilität schafft Netzwerke zu anderen Kommunen

In Zeiten der Veränderungen ist es hilfreich sich mit anderen Kommunen zu vernetzen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Durch den Austausch von Erfahrungen und Best Practices können Städte und Gemeinden voneinander lernen und schneller auf Veränderungen reagieren. Eine Möglichkeit hierfür sind regionale Netzwerke oder interkommunale Zusammenarbeit. Die Herausforderungen sind in vielen Kommunen sehr ähnlich gelagert. Zu erfahren, welche Strategien und Prozesse andere Kommunen gewählt haben, kann das eigene Vorankommen extrem beschleunigen. Insbesondere das Lernen aus Fehlern von anderen kann präventiv dafür sorgen, dass man sich eigene negative Erfahrungen erspart und von Beginn an auf funktionierende Strategien setzt.

Agilität durch Technologie

Die Organisation von Austausch, Projekten, Strategien und Aufgaben kann nur effizient organisiert werden, wenn die entsprechenden Tools dafür zur Verfügung stehen. In Transformationsprozessen müssen Projekte organisiert und Aufgaben verwaltet werden, die interaktiv und gemeinsam bearbeitet werden können. Eine Exceltabelle ist hierfür absolut ungeeignet und führt nicht zu der gewünschten und notwendigen Transparenz und Übersicht für alle Beteiligten. Digital Kollaboration ist nicht zuletzt wegen der Integration von Remote Arbeit unerlässlich, um eine reibungslose Zusammenarbeit an Projekte zu gewährleisten unabhängig von Raum und Zeit.

Agilität erfordert Mut und Lust auf Neues

Insgesamt gibt es viele Ansätze, wie Kommunen agiler werden können. Ein zentraler Punkt ist dabei jedoch immer die Flexibilität und Offenheit für Veränderungen. Nur so kann eine Verwaltung schnell auf neue Herausforderungen reagieren und den Bedürfnissen der Bewohnerinnen und Bewohner gerecht werden. Der berüchtigte "Dienst nach Vorschrift" kann in vielen Aspekten den Herausforderungen der Kommunen nicht mehr Rechnung tragen. Vielmehr müssen stark prozessorientierte Arbeiten wie das Bearbeiten von Anträgen sinnvoll kombiniert werden mit Arbeiten im Bereich der Weiterentwicklung. Entweder Oder Ansätze sind hier nicht hilfreich. Agilität bedeutet den Mut neue Wege zu gehen, dem Prozess zu vertrauen, und sich gemeinsam neuen Aufgaben zu stellen.

Die öffentliche Verwaltung bildet seit Jahrzehnten fachkundiges Personal in vielen unterschiedlichen Arbeitsbereichen aus. Was dabei auffällt ist, dass die Ausbildung zumeist einen stark juristischen Charakter in sich trägt. Nahezu jede Fort- und Weiterbildung wird dem Dogma Kein Handeln ohne Gesetz, Kein Handeln gegen das Gesetz“ untergeordnet.  

Schaut man sich einige Beispielpläne von öffentlichen Hochschulen oder Institutionen an, könnte man meinen, dass das Studium der Verwaltungswissenschaft eher einem Jura-Studium ähnelt. In meiner Studienzeit predigte eine unserer Dozentin den folgenden Satz.  

Die rechtlichen Grundlagen, die Ihnen vermittelt werden, sind schwieriger als die der Jurastudierenden.“  

Okay … was soll ich damit jetzt anfangen? Das ich in der Verwaltung als Mitarbeiter:in des gehobenen Dienst – also der Speerspitze der Sachbearbeiter:innen – einen theoretischen Wissensvorsprung vor meinen höheren Dienst Kollegen habe? Oder das an mich andere Maßstäbe angelegt werden?  

Die Rolle von Modernisierung und Agilität in der modernen Verwaltungswelt 

Während also ein Großteil des behördlichen Personals eine Odyssee der rechtlichen Sichtweisen hinter sich bringt, um im Anschluss in der Behörde eine entsprechende Stelle zu begleiten, fängt außerhalb der Ausbildungsinstitutionen das wirkliche Arbeitsleben an.  

Das sind nur einige Schlagworte, die den Absolventen nach Ihrem Studium innerhalb der Verwaltung um die Ohren geschlagen werden. Ein Schelm wer denkt, dass eine „formal-juristische“ Ausbildung diese Anforderungen in Gänze abdeckt. Die Anforderungen an das behördliche Personal verändern sich dramatisch und ein Großteil der Ausbildungspläne sind weiterhin im letzten Jahrhundert stecken geblieben und bedienen die klassische Unterteilung in „Öffentliches Recht“ und „Verwaltungsbetriebswirtschaft“. Ein Großteil an Fachwissen kann ich mir heute einfacher denn je im Internet zusammenstellen oder mir mittels ChatGPT in Grundzügen erklären lassen.  

Public Manager statt klassischer Verwaltungsbeamter: Ein neuer Ansatz für die Ausbildung 

Ich beobachte auf vielen Fachkongressen und in vielen Gesprächen immer wieder die rücksichtslose Fokussierung auf die Umsetzung von gesetzlichen Parametern eines OZG oder des E-GovG als letzte Stufe der Verwaltungsevolution. Dabei sind die Gesetzesvorhaben z.T. auch nur von juristischer Personalexpertise mit heißer Nadel gestrickt und können niemals das Drehbuch des Verwaltungslebens in Gänze abbilden. Die Vermittlung digitaler, sozial und methodischer Kompetenzen sowie eine neue Form der Problemlösungskompetenz, die mitunter Hierarchien und Formalismen ausblendet, sind nach m.E. viel wichtiger als die bedingungslose Fokussierung der Paragraphenerfüllung. Zur Wahrheit gehört ebenfalls, dass Kommunen hier häufig der Willkür von Bund- und Landesebenen ausgesetzt sind, die eine eher blockierende Haltung der föderalen Unterstützung an den Tag legen.  

Neujustierung von Personalkompetenzen: Empfehlungen für die Zukunft der öffentlichen Verwaltung 

Hier frage ich mich wirklich, ob wir als Deutschland diese bedingungslose Bürokratie und Gesetzestreue in den Studiengängen des Verwaltungsnachwuchses etablieren müssen oder ob es nicht ausreicht, wenn wir eher „Public Manager“ ausbilden und für rechtliche Rückfragen die interne Fachexpertise einer Organisation zusätzlich stärken. Durch die Fokussierung auf praxisnahe, digitale und modernisierungsfreundliche Lehrinhalte könnten wir einen agileren Verwaltungsnachwuchs schaffen, der besser auf die Anforderungen der heutigen Zeit vorbereitet ist und somit effizienter und zukunftsorientierter arbeiten kann. 

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